Risikomanagement bei Optionsscheinen

Risikomanagement bei Optionsscheinen

Risikomanagement ist ein entscheidender Faktor, wenn Sie erfolgreich mit Optionsscheinen handeln wollen. Durch den Hebeleffekt dieser Finanzprodukte können Gewinne zwar überproportional gesteigert werden, doch das gilt auch für Verluste. Um Ihr Portfolio vor zu hohen Risiken zu schützen und langfristig erfolgreich zu sein, sollten Sie daher einige wesentliche Strategien im Blick behalten.

Risikomanagement: Investieren Sie nur spekulatives Kapital

Die erste Regel lautet: Investieren Sie nur Kapital, das Sie im schlimmsten Fall auch verlieren können. Optionsscheine bieten große Chancen, gehen aber auch mit einem höheren Risiko als klassische Aktien einher. Spekulieren Sie nie auf Kredit oder mit Geld, das Sie zu einem festen Zeitpunkt für einen bestimmten Zweck benötigen.

Ein bewährter Ansatz, das Risiko zu reduzieren, ist die Streuung Ihrer Investitionen auf verschiedene Basiswerte und Märkte. Investieren Sie zum Beispiel in mehrere Branchen und decken Sie auch Rohstoffe wie Gold mit ab.

So senken Sie das Risiko, dass Verluste in einem bestimmten Bereich zu stark auf Ihr gesamtes Portfolio durchschlagen. Zudem sollten Sie stets die Laufzeit und das verbleibende Zeitfenster Ihrer Optionsscheine im Auge behalten. Das Risiko steigt, je näher der Verfallstermin rückt, denn der Zeitwert des Scheins nimmt kontinuierlich ab. Deswegen empfehle ich, Optionsscheine 3-6 Monate vor Verfall zu verkaufen oder zu rollen.

Der richtige Einsatz von Stopp-Loss-Orders

Eine weitere mögliche Maßnahme im Risikomanagement ist das Setzen von Stopp-Loss-Orders. Damit können Sie Ihre Verluste begrenzen, indem Ihre Position automatisch verkauft wird, wenn ein bestimmter Kurs unterschritten wird. Diese Methode hilft, emotionale Fehlentscheidungen zu vermeiden und schützt vor unerwarteten Kurseinbrüchen.

Ich selbst bin allerdings kein großer Freund davon, Stopps bei Optionsscheinen zu setzen. Optionsscheine schwanken von Natur aus viel stärker als Aktien. Wenn Sie zu enge Stopps setzen, werden Sie fast sicher ausgestoppt und müssen im schlimmsten Fall den steigenden Kursen hinterherschauen.

Kontinuierliche Überwachung als Risikomanagement

Eine Alternative zum Stopp ist die kontinuierliche Überwachung der Positionen. Optionsscheine reagieren besonders stark auf kurzfristige Schwankungen, weshalb es wichtig ist, den Gesamtmarkt sowie wirtschaftliche und politische Entwicklungen im Blick zu behalten.

Ich empfehle, Optionsscheine konsequent zu verkaufen, sobald sie zum Beispiel etwa 40-50% Verlust notieren. Der Unterschied der kontinuierlichen Überwachung im Vergleich zum Stop Loss liegt dann vor allem darin, dass Sie nicht durch Intraday-Schwankungen oder ungewöhnliche Kursstellungen außerhalb der regulären Handelszeiten aus der Position geworfen werden können.

Indem Sie Ihr Risiko kontrollieren, maximieren Sie Ihre Chancen, auch in volatilen Märkten wie denen von heute langfristig profitabel zu bleiben.